Protestaktion zum Thema
Permakultur und Arten- und Klimaschutz
im Bezirk Spandau
Samstag, den 11 September ab 10 Uhr und
Samstag, den 25. September ab 10 Uhr,
Treffpunkt jeweils vor dem Spandauer Rathaus
Anschließend geht’s in die Menge /zu Ständen der Bezirkspolitiker mit Bürgern und Politikern zu diskutieren und eventuell Flugblatt (hier herunterladen) zu verteilen. Dazu bitten wir um Eure Hilfe Eure Unterstützung.
Vorgeschichte
Vor gut einem Jahr wurde der Permakulturgarten vom Bezirk aufgelöst um daraus 2 konventionelle Kleingärten zu machen. Mit dabei war der Vorsitzende der KGA-Rhenania, in dessen Anlage statt Gemeinschaftsarbeit ein Arbeitsdienst abzuleisten ist. Außer einem Kahlschlag ist jedoch nichts passiert. Vorgeschichte Bei einem Sturm wurde die Jurte des Permakulturgartens beschädigt. Dabei stellte sich heraus, dass der danebenliegende Kleingarten seine Grenze auf Kosten des Permakulturgartens versetzte. In der Folge kündigte die Abteilung Facility Management ( AFD Stadtrat Otti auch zuständig für das Umweltund Naturschutzamt) den Permakulturgarten. Daraus sollten nun Kleingärten werden, die dem Bezirksstadtrat des Grünflächenamtes, Herrn Bewig, CDU, unterstehen. Gegen die Kündigung wehrte sich die Gärtnerin, politisch über die BVV und vor Gericht. Gerichtlich um Zeit vor einer Räumung zu gewinnen, politisch um eine Rücknahme der Kündigung zu erreichen um ihn zu erhalten. Dazu war die Gärtnerin auch bereit als Pächterin zurückzutreten.
BVV
Noch 2018 wurde ein Antrag von SPD, Grünen und Linken in der BVV gestellt, den Garten nicht aufzulösen* 1 . Er lautete: “Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen: Das Bezirksamt wird beauftragt, den Permakulturgarten an der Rhenaniastraße/ Wiesenweg dauerhaft zu sichern und sich dafür einzusetzen, dass dieser weiterentwickelt wird.“ Denn ein Permakulturgarten ist die beste gärtnerische Nutzungsart eines Grundstückes hinsichtlich Arten und Umweltschutz und Klima (Kohlenstoffspeicherung und Abkühlung). Besser noch als ein Ökogarten mit Kompostwirtschaft, weil hier der Boden stärker geschont wird. Die zwei damit beauftragten Ausschüsse der BVV-Spandau nahmen diesen Antrag gegen CDU und AFD* 2 bis September 2019 an. Am 4. Dezember sollte dieser Antrag in der BVV beschlossen und an das Bezirksamt gerichtet werden.
Doch trotz Ankündigung wurde dieser Tagesordnungspunkt kurz vor der Sitzung gestrichen, da das Bezirksamt nach über einem Jahr das Anliegen des Antrags als rechtswidrig abstempelte. Dabei ignorierte das Bezirksamt, dass es hier um die Zerschlagung der Permakulturbewirtschaftung ging und damit eine Grundlinie der Bezirkspolitik mit seinen vielen bezirklichen Kleingärten. Mit der Absetzung dieses TOP unterbanden die BVV-Vorsteherinnen eine Diskussion über die Permakultur und verweigerten die Wahrnehmung der Kontrollfunktion der BVV. Getragen von einer Koalition von AFD, CDU und SPD wurde eine politische Diskussion in der BVV über den Sinn und Zweck eines Permakulturgartens und die Verabschiedung eines in den Ausschüssen schon genehmigten Beschlusses verhindert.
Mit der Konsequenz, der Zerschlagung des einzigen(?) in Spandau bestehenden Permakulturgartens in 2 Kleingärten*. Ein Garten, der erst nach vielen Jahren, ja sogar Jahrzehnten, richtig funktioniert. Er war ein Demonstrationsbeispiel für diese Bewirtschaftung, das auch am Wochenende besucht werden konnte.
Arten- und Klimaschutzschutz
Da der Bezirk über die Nutzung seiner Flächen entscheidet, hat er eine große Verantwortung hinsichtlich Arten- und Klimaschutz. Dieser ist er hier nicht nachgekommen. Zusätzlich propagiert die CDU Kleingärten als “Ökologische Ausgleichsflächen“.
Besonders bei den üblichen Kleingärten mit ihrem kurzgeschorenen Rasen als Inbegriff des Gärtnerns, ist dies eine Aufforderung zur Artenvernichtung. Denn Gärten mit ihrer Bearbeitung des Bodens und der regelmäßigen Räumung des Pflanzenwuchses darüber sind keine Natur, denn sie unterbrechen die Lebenszyklen vieler Arten (z. B. bodenbrütende Wildbienen, von denen die meisten über ca. 10 Monate im Boden leben; Schmetterlinge, wie z.B. der Schwalbenschwanz, der sich im September verpuppt und erst Mitte April bis Mitte Mai schlüpft).
Gärten können allerdings bei entsprechender Bewirtschaftung und weiteren Maßnahmen den Artenschutz fördern und werden im Lapro als potentieller Teil von Biotopverbindungswegen genannt. Permakulturgärten sind nicht nur TOP hinsichtlich Artenschutz, sondern stehen wegen der Wurzelmasse auch an der Spitze der Kohlenstofffixierung (CO2) im Boden und tragen zur Abkühlung bei. Mehr als die meisten heutigen Kleingärten*.
Es ist daher wichtig die Wähler vor der Wahl darüber zu informieren was ihre Bezirksverordneten machten und machen werden. Und über die Bedeutung von Permakultur hinsichtlich Klima- und Artenschutz.
Flugblatt_Permakultur_in_Spandau_vor_Wahl_2021
Hans Porep
* Die Kleingärten werden meist über den Bezirksvorstand der Kleingärtner verpachted mit Ausnahme der Ökogartenanlage in Bezirk. Ihr Vorsitzender für den Bezirk Spandau, Herr Heese, sprach sich klar gegen den Fortbestand der Permakultur in den 2 Folgegärten aus und dass Artenschutz eine Aufgabe von Kleingärten wäre. Und über diesen Verband sind fast alle bezirklichen Kleingärten verpachtet, mit. Von einem Einzelfall kann daher keine Rede sein.